Weltkarte der Grundnahrungsmittel
Unsere Ernährung wirkt selbstverständlich, doch sie ist das Ergebnis von Jahrtausenden menschlicher Geschichte.
Warum wächst Reis ausgerechnet in Ostasien?
Wieso ist Fisch in den kalten Regionen rund um den Polarkreis ein so wichtiges Grundnahrungsmittel?
Und warum gedeiht Hirse besonders gut in den trockenen Savannen Afrikas?
Hinter jedem dieser Nahrungsmittel steht ein Zusammenspiel aus Klima, Boden und Kultur. Manche Pflanzen brauchen Wärme und viel Wasser, andere gedeihen nur in rauen, kühlen Regionen. Und überall auf der Welt haben Menschen gelernt, sich ihren Lebensbedingungen anzupassen – und ihre Küche gleich mit.
Von den Reisterrassen Asiens bis zu den endlosen Weizenfeldern Europas erzählen diese Pflanzen von der Vielfalt der Erde – und davon, wie Menschen seit Jahrtausenden ihre Umgebung nutzen, um Nahrung zu sichern. Unsere Weltkarte der Grundnahrungsmittel zeigt nicht nur, was die Menschen essen, sondern auch, wie Klima, Geschichte und Kultur miteinander verwoben sind.
Reis
Reis ist eines der ältesten und wichtigsten Grundnahrungsmittel der Menschheit. Er wird vor allem in Asien angebaut – von den Terrassen von China und Vietnam bis zu den Flusslandschaften Indiens und Indonesiens. Aber auch in Teilen Südamerikas spielt Reis eine zentrale Rolle.
Warum wächst Reis gerade hier so gut? Reis liebt warme Temperaturen, viel Wasser und lange Vegetationszeiten. Flussauen, Überschwemmungsgebiete und monsungeprägte Regionen bieten perfekte Bedingungen. Die Unterschiede im Anbau spiegeln sich auch im Geschmack wider: In China und Japan bevorzugt man eher kurze, klebrige Reissorten, ideal für Sushi und Beilagen. Indischer Reis wie Basmati ist langkörnig, duftet intensiv und bleibt locker beim Kochen. In Südostasien dominieren mittelkörnige Sorten, die sich leicht zu Brei oder Hauptgerichten verarbeiten lassen. Die Top 10 Reisproduzenten.
Weizen
Weizen ist das zweite weltweite Grundnahrungsmittel und bildet die Basis für Brot, Nudeln und viele Backwaren. Große Anbauflächen gibt es in Europa, Nordamerika, Nordafrika, Westasien sowie in Australien und im südlichen Südamerika.
Weizen liebt gemäßigtes Klima mit ausreichend Sonnenschein, aber ohne extreme Hitze. Die Unterschiede in den Regionen zeigen sich in den Sorten: Europäischer Weizen eignet sich besonders für Brot, da es viel Klebereiweiß enthält. Nordamerikanischer Weizen wird oft für Massenproduktion von Mehl und Nudeln angebaut, während Weizen aus Westasien trockentoleranter ist und in kargen Gebieten gut wächst. Top 10 Weizenproduzenten.
Mais
Mais, der ursprünglich aus Mexiko kommt, ist eines der anpassungsfähigsten Getreide der Welt und wächst sowohl in Afrika als auch in Nord- und Südamerika. In Afrika ist Mais vor allem in der Süd- und Zentralregion ein Grundnahrungsmittel. In Lateinamerika wird Mais frisch gegessen oder zu Tortillas verarbeitet.
In den USA, besonders im Corn Belt, werden große, saftige Sorten industriell angebaut, und werden zu Süßungsmitteln, Snacks und Industrieprodukten verarbeitet. Top 10 Maisproduzenten.
Kartoffeln
Ursprünglich aus den Anden Südamerikas, haben Kartoffeln die Welt erobert. Besonders in den kühlen Regionen der Nordhalbkugel – von Nordeuropa bis nach Sibirien und Kanada – bleibt die Kartoffel bis heute eine wichtige Grundlage. Kartoffeln wachsen am besten in kühleren, gemäßigten Zonen und an Gebirgshängen, wo das Wasser gut abfließt.
In Peru gibt es tausende Sorten, von kleinen bunten Knollen bis zu großen Speisekartoffeln, jede mit eigenem Geschmack und Textur. In Europa wurden Kartoffeln früh in Deutschland, Frankreich und Großbritannien verbreitet und prägen bis heute Brot, Brei und Pommes. In Nordamerika nutzt man sie vor allem für Salate, Püree und Chips. Top 10 Kartoffelproduzenten.
Fisch
Fisch ist vor allem in arktischen und subarktischen Regionen zentral – etwa in Grönland, Nordkanada, Alaska, Nordskandinavien und den nördlichsten Teilen Sibiriens. Die eisigen Meere und großen Flüsse prägen dort seit jeher die Ernährung.
Die Nutzung unterscheidet sich regional: In Alaska und Kanada dominiert Lachs und Kabeljau, oft frisch, getrocknet oder geräuchert. In Skandinavien sind Hering, Lachs und Stockfisch typisch – meist eingelegt oder gepökelt. In Nordsibirien werden Weißfische wie Omul häufig getrocknet oder roh gefroren gegessen.
Hirse
Hirse ist ein Grundnahrungsmittel, das vor allem in der Sahelzone, Westafrika und Namibia wächst. Sie ist trockenresistent, gedeiht auf kargen Böden und übersteht Hitze, wo andere Getreide scheitern würden. Außerhalb Afrikas blieb Hirse vor allem im Wolga-Gebiet (Tatarstan) wichtig, weil sie dort dank des heißen, trockenen Kontinentalklimas besonders gut gedeiht.
Die Unterschiede liegen in den Verarbeitungsarten: In Westafrika wird Hirse oft zu Brei, Fladenbrot oder Couscous verarbeitet. In Namibia und Südafrika dient Hirse als wichtiger Bestandteil der traditionellen Mahlzeiten. Hirse ist ein echter Überlebenskünstler – einfach anzubauen, nahrhaft und vielseitig in der Küche.
Gerste
Gerste spielt heute vor allem im kühlen und trockenen Hochland von Tibet eine zentrale Rolle. Dort wächst sie selbst auf über 4.000 Metern Höhe zuverlässig und wird zu Tsampa, dem traditionellen tibetischen Gerstenmehl, verarbeitet. In anderen Regionen der Welt ist Gerste eher ein Ergänzungsgetreide und kein Hauptgrundnahrungsmittel mehr.
Roggen
Roggen ist das typische Getreide der kühlen, nassen Regionen Nordeuropas. In Finnland und im westlichen Russland bleibt er bis heute ein wichtiges Grundnahrungsmittel, weil er dort besser wächst als Weizen. Aus ihm entsteht das charakteristische dunkle Roggenbrot, das in diesen Regionen seit Jahrhunderten zur täglichen Ernährung gehört.
Buchweizen
Buchweizen ist kein echtes Getreide, aber ein wichtiger Kohlenhydratlieferant im südöstlichen Sibirien. Er gedeiht besonders gut in kargen, bergigen Regionen und bei kühlem Klima. Buchweizen wird häufig als Brei (Grechka) zubereitet.
Hafer
Hafer ist vor allem in Schottland, Irland und Karelien traditionell ein Grundnahrungsmittel. Er gedeiht gut in kühlen, feuchten Regionen und auf Böden, die für Weizen oder Gerste weniger geeignet sind.
Hafer wird vor allem zu Brei, Porridge oder Haferflocken verarbeitet – ein einfaches, nahrhaftes Gericht, das Energie für den ganzen Tag liefert.
Süßkartoffeln
Süßkartoffeln sind vor allem in Papua-Neuguinea und Teilen des östlichen Pazifiks ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Sie wachsen zuverlässig in tropischem Klima, liefern viel Energie und können einfach gekocht, gebacken oder zu Brei verarbeitet werden.
Taro
Taro ist in vielen Regionen des Pazifiks – besonders im West- und Zentralpazifik sowie auf Hawaii – ein traditionelles Grundnahrungsmittel. Die stärkehaltige Knolle wird zu Püree verarbeitet, gedämpft oder zu Gerichten wie dem hawaiianischen Poi zermahlen.
Milch
Milch und Milchprodukte sind ein zentraler Bestandteil der traditionellen mongolischen Ernährung. Nomadenkulturen nutzen sie als wichtige Quelle für Protein, Fett und Energie – etwa in Form von Airag, getrocknetem Quark oder Butter.
Bananen
Die Kochbanane (Matoke) ist in Uganda ein zentrales Grundnahrungsmittel. Sie wächst im tropischen Klima schnell nach und liefert das ganze Jahr über energiereiche Früchte, die gedämpft oder zerdrückt serviert werden.
Datteln
Datteln sind in den nördlichen Teilen der Arabischen Halbinsel, vor allem in Saudi-Arabien, Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten, ein klassisches Grundnahrungsmittel. Sie wachsen auf Palmen, die trockene Wüstenregionen überleben können.
Datteln sind extrem energiereich, lange haltbar und liefern Zucker, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Sie sind sowohl alltägliche Nahrung als auch kulturell bedeutend.
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