Top 10 Exportländer für gerösteten Kaffee
Viele Länder bauen Kaffee an – aber nicht alle rösten ihn. Einige Staaten importieren Rohkaffee, veredeln ihn und exportieren ihn weiter. Doch wer exportiert wirklich am meisten gerösteten Kaffee?
Die Welt des Kaffees wird von einigen führenden Ländern geprägt, die nicht nur große Mengen an Röstkaffee exportieren, sondern auch für ihre renommierten Röstereien bekannt sind. Diese Länder kombinieren Tradition, Qualität und Innovationsgeist und beeinflussen maßgeblich den internationalen Kaffeemarkt.
1. Deutschland
Exportmenge: 245.000 Tonnen
Deutschland ist weltweit der größte Exporteur von Röstkaffee. Bekannte Marken wie Tchibo, Dallmayr oder Jacobs haben die deutsche Kaffeekultur seit Jahrzehnten geprägt. Vor allem die Hansestädte Hamburg und Bremen spielen eine zentrale Rolle – beide sind traditionsreiche Handelsplätze mit direktem Zugang zu internationalen Märkten. Von dort aus werden Millionen Tonnen Kaffee aus aller Welt importiert, veredelt und in hoher Qualität wieder exportiert.
2. Italien
Exportmenge: 241.000 Tonnen
Italien ist weltberühmt für seine traditionsreiche Röstkultur. Marken wie Illy, Lavazza und Segafredo sind nicht nur in Italien, sondern auch international Synonyme für italienischen Kaffeegenuss. Die Städte Triest, Turin und Neapel zählen zu den wichtigsten Zentren dieser Kultur – hier entstanden die typischen dunklen Röstungen. Italienische Röstereien legen besonderen Wert auf Intensität, Körper und ein ausgewogenes Aroma.
3. Niederlande
Exportmenge: 98.000 Tonnen
Die Niederlande blicken auf eine jahrhundertealte Kaffeehandelstradition zurück. Heute sind Marken wie Douwe Egberts oder Simon Lévelt international bekannt und verbinden traditionelle Qualität mit modernen, nachhaltigen Röstverfahren. Besonders in Städten wie Amsterdam und Utrecht haben sich zahlreiche Spezialitätenröstereien etabliert, die mit schonenden Langzeitröstungen arbeiten.
4. Schweiz
Exportmenge: 95.000 Tonnen
Die Schweiz steht für Premiumqualität im Kaffeebereich. Mit Nespresso (Nestlé) hat das Land eine Marke hervorgebracht, die weltweit Standards im Bereich Kaffeekapseln gesetzt hat. Doch die Schweizer Rösttradition geht weit darüber hinaus: Traditionsröstereien wie Turm Kaffee in St. Gallen, die älteste Rösterei der Schweiz, oder kleinere Manufakturen zeigen, dass Handwerk und Innovation eng verbunden sind.
5. USA
Exportmenge: 79.000 Tonnen
In den USA boomt die Spezialitätenkaffee-Szene. Starbucks, Peet’s Coffee und Blue Bottle prägen den Markt. Städte wie Seattle, Portland und San Francisco sind Hotspots für innovative Röstereien, die auf handwerkliche Verfahren und nachhaltigen Anbau setzen.
6. Polen
Exportmenge: 61.000 Tonnen
Polen gehört zu den größten Exporteuren von geröstetem Kaffee in Osteuropa. In Städten wie Warschau und Krakau entstehen zahlreiche Röstereien, die sowohl traditionelle als auch moderne Kaffeevarianten anbieten.
7. Frankreich
Exportmenge: 58.000 Tonnen
Frankreich ist bekannt für seine eleganten Röstungen und Cafékultur. Marken wie Malongo und Café Richard prägen die Szene, während Paris und Lyon historische Zentren der Kaffee-Röstkunst sind.
8. Kanada
Exportmenge: (43.000 Tonnen)
Kanada verzeichnet ein wachsendes Interesse an Spezialitätenkaffee. Vancouver und Montreal sind führend bei handwerklichen Röstereien, die Wert auf nachhaltigen Anbau und schonende Röstverfahren legen.
9. Belgien
Exportmenge: 35.000 Tonnen
Belgien kombiniert seine Schokoladetradition mit hochwertigem Kaffee. In Antwerpen und Brüssel finden sich zahlreiche Röstereien, die aromatischen Kaffee für Gastronomie und Handel herstellen.
10. Vereinigtes Königreich
Exportmenge: (28.000 Tonnen)
Das Vereinigte Königreich hat eine dynamische Kaffeeszene entwickelt. London und Edinburgh beherbergen viele Spezialitätenröstereien, die innovative Mischungen und handwerklich gerösteten Kaffee anbieten.
Schweiz führt überraschend beim Exportwert – China bei Produktionsmenge
Beim Export von geröstetem Kaffee gemessen nach Gesamtwert steht die kleine Schweiz sogar überraschend an erster Stelle. Dieser Spitzenplatz errechnet sich nicht aus hohen Preisen pro Tonne, sondern aus dem Gesamtwert der exportierten Produkte. Marken wie Nespresso und weitere Schweizer Anbieter erzielen weltweit beträchtliche Umsätze und sichern so die führende Position des Landes.
Bei der reinen Produktionsmenge von geröstetem Kaffee hingegen liegt China auf Platz eins. Der überwiegende Teil dieser enormen Mengen wird jedoch nicht exportiert, sondern im eigenen Land konsumiert. Dadurch liegen die Durchschnittspreise niedriger, und China tritt international eher als Produzent denn als Exporteur auf.
Quelle: IndexBox, 2020
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