Die Top 10 Reisproduzenten
Aktualisiert: November 2025 – Produktionsstatistiken basieren auf den neuesten verfügbaren Daten aus 2023.
Reis ist das wichtigste Grundnahrungsmittel der Menschheit. Für Milliarden Menschen in Asien, Afrika und zunehmend auch in Lateinamerika ist er die zentrale Energiequelle im Alltag. Im Welthandel spielt Reis eine Schlüsselrolle: Obwohl nur ein kleiner Teil der globalen Produktion exportiert wird, beeinflussen schon geringe Ernteänderungen die Preise auf dem internationalen Markt deutlich.
Der Reisanbau ist einzigartig. Reis gedeiht vor allem in wasserreichen Landschaften wie Auen, Flussdeltas und saisonal überfluteten Ebenen. In Gebirgsregionen entstehen kunstvoll angelegte Terrassen, die das Wasser präzise steuern und bis heute funktionierende traditionelle Landwirtschaft ermöglichen. Dieses Zusammenspiel aus Klima, Wasser und Boden macht Reis zu einer der vielseitigsten Kulturpflanzen der Welt.
1. Indien
Produktionsmenge: 206,7 Millionen Tonnen
Indien ist seit einigen Jahren der größte Reisproduzent der Welt. Das Land verfügt über ein breites Spektrum an Klimazonen – von den feuchten Regionen des Ostens bis zu den Flussbecken des Nordens. Entscheidend ist die Monsunzeit, die große Teile der Reisfelder bewässert.
Wichtige Anbaugebiete sind:
Bengalen und Assam (sehr wasserreiche Ebenen),
Punjab und Haryana (moderne Bewässerungssysteme),
Andhra Pradesh und Tamil Nadu (ganzjährige Bewirtschaftung).
Indien ist zugleich bekannt für seine Vielfalt an Reissorten. Besonders berühmt ist der Basmati-Reis aus dem Norden, der weltweit exportiert wird. Daneben dominieren hunderte regionale Sorten, die an lokale Böden und Klimabedingungen angepasst sind. Der Reisanbau ist tief in Kultur, Wirtschaft und Ernährung des Landes verankert.
2. China
Produktionsmenge: 206,6 Millionen Tonnen
China liegt praktisch gleichauf mit Indien und ist traditionell eines der bedeutendsten Reisanbauländer. Der Süden und Südosten Chinas bieten optimale Bedingungen: warmes Klima, viel Regen und fruchtbare Böden.
Hauptanbauregionen sind:
Jangtse-Delta,
Sichuan-Becken,
Guangdong und Guangxi,
Hunan und Jiangxi.
China baut sowohl Japonica-Reis (rundkörnig, klebriger – beliebt im Norden) als auch Indica-Reis (langkörnig – häufig im Süden) an. Dank moderner Technologie, Hybridreissorten und hoher Flächeneffizienz erreicht China weltweit Spitzenwerte im Ertrag pro Hektar.
Reis spielt in China nicht nur eine ernährungswirtschaftliche, sondern auch kulturelle Rolle.
3. Bangladesch
Produktionsmenge: 58 Millionen Tonnen
Bangladesch ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt – und Reis ist dort das wichtigste Grundnahrungsmittel schlechthin. Das Land liegt im riesigen Ganges-Brahmaputra-Delta, einem der wasserreichsten Gebiete der Erde. Diese flachen, nährstoffreichen Böden ermöglichen mehrere Ernten pro Jahr.
Typische Anbaugebiete:
Rajshahi und Rangpur,
Khulna,
Chittagong.
Bangladesch produziert vor allem Indica-Reis. Neben traditionellem Nassreisanbau nutzt das Land zunehmend salzresistente Sorten, da Teile des Deltas durch den Meeresspiegelanstieg betroffen sind. Die Regierung investiert stark in Bewässerungssysteme und Reissorten, um Versorgungssicherheit zu garantieren.
4. Indonesien
Produktionsmenge: 53 Millionen Tonnen
Indonesien ist ein großflächiger Inselstaat mit tropischem Klima – ideale Voraussetzungen für Reis. Die Bevölkerung konsumiert täglich große Mengen, daher spielt die nationale Produktion eine zentrale wirtschaftliche Rolle.
Wichtige Anbauregionen:
Java (Hochburg des Reisanbaus, sehr ertragreich),
Sulawesi,
Sumatra,
Bali (berühmte Reisterrassen).
Indonesien setzt überwiegend auf Indica-Reis. Das Land ist bekannt für seine traditionellen Bewässerungssysteme, darunter das balinesische Subak-System. Die Terrassen auf Bali und Java zählen zu den eindrucksvollsten Reisanbausystemen weltweit. Trotz hoher Produktion muss Indonesien aufgrund der wachsenden Bevölkerung gelegentlich Reis importieren.
5. Vietnam
Produktionsmenge: 43 Millionen Tonnen
Vietnam gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Reisnationen der Welt – sowohl in der Produktion als auch im Export. Das Mekong-Delta im Süden ist das Herz des vietnamesischen Reisanbaus: fruchtbare Schwemmlandböden, permanente Wasserzufuhr und ein warmes Klima ermöglichen zwei bis drei Ernten pro Jahr.
Weitere wichtige Regionen sind:
Rotes-Fluss-Delta im Norden,
Zentralvietnam mit kleineren, aber bedeutenden Anbauflächen.
Vietnam produziert überwiegend Indica-Reis, darunter aromatische Sorten, die im internationalen Handel sehr gefragt sind. Das Land ist besonders exportstark und versorgt vor allem Länder in Afrika, im Nahen Osten und in Südostasien.
6. Thailand
Produktionsmenge: 33 Millionen Tonnen
Thailand ist weltweit bekannt für seinen hochwertigen Duftreis Jasmin (Hom Mali). Dieser gilt als einer der aromatischsten Reisarten überhaupt und ist ein wichtiges Exportprodukt.
Hauptanbaugebiete sind:
Zentralthailand entlang des Chao-Phraya-Flusses,
Nordostthailand (Isan),
Nordthailand, wo teilweise Bergreisterrassen genutzt werden.
Obwohl Thailands Produktion niedriger ist als die von Indien oder Vietnam, spielt das Land im Welthandel eine große Rolle. Der thailändische Jasminreis hat einen stabilen Premiumstatus auf dem globalen Markt.
7. Myanmar
Produktionsmenge: 25 Millionen Tonnen
Myanmar zählt zu den traditionellen Reisanbauländern Südostasiens. Die wichtigsten Regionen liegen im fruchtbaren Irrawaddy-Delta, das ähnlich wie das Mekong-Delta optimale Bedingungen bietet.
Weitere Anbauzentren:
Bago,
Ayeyarwady,
Sagaing.
Myanmar produziert überwiegend Indica-Reis und verwendet traditionelle Anbaumethoden, ergänzt durch zunehmend modernere Bewässerungssysteme. Politische und wirtschaftliche Herausforderungen beeinflussen jedoch regelmäßig den Export.
8. Philippinen
Produktionsmenge: 20 Millionen Tonnen
Die Philippinen haben aufgrund ihres tropischen Klimas und zahlreicher Gebirgsregionen eine vielfältige Reislandschaft. Besonders bekannt sind die alten Reisterrassen von Banaue auf Luzon, die seit Jahrhunderten genutzt werden.
Wichtige Produktionsgebiete:
Zentral-Luzon,
Cagayan Valley,
Mindanao.
Die Philippinen bauen vor allem Indica-Reis an. Trotz der hohen Produktion reicht die Menge nicht aus, um den gesamten heimischen Bedarf zu decken. Deshalb zählt das Land zu den größten Reisimporteuren der Welt.
9. Pakistan
Produktionsmenge: 14 Millionen Tonnen
Pakistan ist vor allem für seinen hochwertigen Basmati-Reis bekannt, der im Punjab angebaut wird. Dieser lange, aromatische Reis ist weltweit gefragt und zählt zu den bekanntesten Exportprodukten des Landes.
Weitere Anbauregionen:
Sindh,
Khyber Pakhtunkhwa.
Pakistan produziert sowohl Basmati als auch Indica-Sorten. Ein großer Teil der Ernte wird exportiert, wodurch Reis für Pakistan ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
10. Kambodscha
Produktionsmenge: 12 Millionen Tonnen
Kambodscha hat in den letzten Jahren seine Reisproduktion stetig gesteigert. Besonders das Mekong-Becken bietet fruchtbare Böden und ausreichend Wasser.
Typische Anbaugebiete:
Provinzen Battambang und Kampong Thom,
Mekong-Regionen im Osten.
Kambodscha ist für seinen duftenden Phka Romduol-Reis bekannt, der mehrfach internationale Auszeichnungen erhalten hat. Ein erheblicher Teil der Produktion wird exportiert, vor allem nach China und Europa.
Quelle: FAOSTAT, 2023
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