Top 10 Länder nach Kaffee Konsum
Kaffee wird in den verschiedensten Regionen konsumiert: Ob in verschneiten nordischen Gebieten oder lebhaften mitteleuropäischen Metropolen – das schwarze Getränk hat sich weltweit als Alltagsbegleiter etabliert. Doch welche Nationen liegen 2023 beim Pro-Kopf-Verbrauch vorn, und welche kulturellen Faktoren erklären diese Vorliebe? Wir analysieren die aktuellen Spitzenreiter (gemessen in Kilogramm pro Kopf) und tauchen in die Traditionen ein, die hinter diesen Zahlen stehen.
1. Luxemburg
8,47 kg pro Kopf
Das kleine, aber wohlhabende Luxemburg steht ganz oben auf der Liste der Kaffeekonsumenten. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 8,47 Kilogramm ist der Kaffeekonsum hier fast ein nationales Markenzeichen.
Warum so hoher Konsum? In Luxemburg kommt eine bunte Mischung aus Kulturen zusammen, und das merkt man. Viele internationale Arbeitskräfte bringen ihren Kaffee mit ins Spiel – er ist quasi das Bindeglied in der Arbeitswelt. In den Cafés und kleinen Bistros trifft man sich, plaudert, macht Geschäfte oder gönnt sich einfach mal eine Auszeit.
Besonderheiten des Kaffeekonsums: Espresso liegt ganz vorne, kein Wunder bei der Nähe zu Frankreich und Italien. Die Luxemburger mögen ihn gerne kurz und knackig – kleine Tassen, großer Geschmack. Oft gibt’s dazu ein feines Luxemburgerli oder anderes Gebäck, das perfekt dazu passt.
2. Finnland
6,85 kg pro Kopf
Die Finnen lieben ihren Kaffee – das merkt man an den Zahlen. Mit durchschnittlich 6,85 Kilogramm pro Person im Jahr landet Finnland auf Platz zwei weltweit.
Warum so hoher Konsum? In Finnland spielt Kaffee eine zentrale Rolle in sozialen Interaktionen. Die sogenannte „Kaffeezeit“ („Kahvitauko“) ist fest in den Alltag integriert. Ob am Arbeitsplatz oder zu Hause – Kaffee ist der Treibstoff, der das Leben in der oft langen und dunklen Wintersaison aufhellt. Zudem fordern viele finnische Arbeitsverträge explizit Kaffee-Pausen, was den Konsum weiter ankurbelt.
Besonderheiten des Kaffeekonsums: Die Finnen stehen auf milden Kaffee aus leicht gerösteten Bohnen. Das heiße Getränk fließt bei ihnen in rauen Mengen, egal zu welcher Tageszeit. Besonders typisch sind die guten alten Kaffeekannen – simpel, aber sie bringen den Geschmack der Bohnen richtig zur Geltung.
3. Niederlande
6,74 kg pro Kopf
Die Niederlande haben eine lange Kaffeegeschichte, die sie ganz nach oben bringt. Mit 6,74 Kilogramm pro Kopf liegen sie nur knapp hinter Finnland.
Warum so hoher Konsum? Der hohe Kaffeekonsum der Niederländer hat historische Wurzeln: Bereits im 17. Jahrhundert brachten niederländische Händler Kaffee nach Europa. Heute ist Kaffee aus den Niederlanden Synonym für Gastfreundschaft. Kein Besuch vergeht, ohne dass eine heiße Tasse serviert wird.
Besonderheiten des Kaffeekonsums: In den Niederlanden dreht sich vieles um den guten alten Filterkaffee. Die „Koffietijd“, also die Kaffeezeit am Nachmittag, ist hier eine liebgewonnene Tradition – oft mit einem Keks oder einem Stück Kuchen dazu. Die Niederländer mögen ihren Kaffee mal mit Milch und Zucker, mal schwarz und pur – je nach Geschmack ist alles dabei.
4. Schweden
6.01 kg pro Kopf
Schweden, das Land der eisigen Winter und endlos langen Sommertage, hat aus dem Kaffeetrinken fast schon eine Kunst gemacht. Pro Jahr kommen hier 6,01 Kilogramm Kaffee pro Person zusammen. Was macht die schwedische Kaffeekultur so besonders?
Der Schlüssel liegt in der „Fika“. Eine kurze Pause, in der sich Schweden bei einer Tasse Kaffee mit Freunden oder Kollegen treffen und dazu ein Gebäck knabbern. Fika sorgt für eine kleine Auszeit im hektischen Alltag. Kaffee ist daher tief in der schwedischen Lebensweise verwurzelt.
Interessant ist auch: Meistens wird hier Filterkaffee getrunken, und die Qualität steht hoch im Kurs. Viele Schweden legen Wert auf guten, oft fair gehandelten Kaffee – das spiegelt sich auch in den Zahlen wider.
5. Libanon
5.88 kg pro Kopf
Der Libanon ist vielleicht nicht das größte Land auf dieser Liste, aber wenn es um Kaffee geht, spielt er in einer ganz eigenen Liga. Mit 5,88 Kilogramm pro Kopf jährlich gehört das Land zu den Spitzenreitern im Kaffeekonsum. Interessant ist dabei: Der Libanon ist das einzige nicht-europäische Land unter den Top-10-Kaffeetrinkern. Aber was steckt eigentlich dahinter?
Die Kaffeekultur im Libanon hat etwas Einzigartiges, das aus einer langen Geschichte kommt. Man bereitet ihn dort als „Arabischen Kaffee“ zu – kräftig, oft mit Kardamom gewürzt und ein bisschen Zucker. Diese Tradition ist ein wichtiger Teil des Lebens und hat eine tiefe kulturelle Bedeutung.
Sie geht zurück auf die Zeit des Osmanischen Reichs und hat sich über die Jahre verändert und angepasst. Vor allem, wenn Leute zusammenkommen, spielt Kaffee eine große Rolle.
In Beirut sorgt zudem eine moderne Café-Szene für frischen Wind. Die Mischung aus tief verwurzelter Tradition und neuen Trends macht den Kaffeekonsum im Libanon zu einem spannenden Zusammenspiel von Alt und Neu.
6. Österreich
5.73 kg pro Kopf
Österreich kommt mit 5,73 Kilogramm pro Kopf und ist für seine einzigartige Kaffeehauskultur bekannt, die weit über Europa hinaus einen besonderen Ruf genießt.
Das Wiener Kaffeehaus kennt man auf der ganzen Welt – hier genießen die Gäste richtig guten Kaffee. Oft ist es ein kräftiger Brauner oder eine Melange, also eine Mischung aus Espresso und heißer Milch.
Doch warum trinken die Österreicher so viel davon? Ein Grund liegt in der Geschichte: Österreich war früher ein zentraler Knotenpunkt im Kaffeehandel zwischen Europa und dem Orient. Diese Lage hat nicht nur den Handel, sondern auch die Vielfalt der Kaffeekulturen im Land geprägt und den Konsum angekurbelt.
7. Dänemark
5.21 kg pro Kopf
Dänemark kommt mit 5,21 Kilogramm pro Kopf pro Jahr ebenfalls unter die Spitzenreiter. Was macht Kaffee dort so beliebt?
Die Dänen haben eine lange Kaffeetradition, die eng mit ihrer berühmten Hygge-Kultur verknüpft ist. „Hygge“ steht für Gemütlichkeit und Gemeinschaft – und genau das wird beim Kaffeetrinken gelebt. Besonders Filterkaffee in großen Tassen ist hier ein Renner.
Der hohe Konsum hängt auch mit der Lebensweise zusammen: In Dänemark trifft man sich gerne mit Freunden oder Familie bei einer Tasse Kaffee. Die hohe Lebensqualität und der Sinn für Zusammensein tun ihr Übriges, um den Kaffeekonsum anzutreiben.
8. Norwegen
5 kg pro Kopf
Norwegen kommt auf 5 Kilogramm Kaffee pro Kopf und zählt damit ebenfalls zu den Vorreitern. Aber warum trinken die Norweger so viel?
Norwegen mit seinen kalten Wintern und Kaffee – das passt einfach zusammen. Er ist ein wichtiger Teil des Lebens dort. Besonders der „Kaffekos“, eine entspannte Kaffeepause, ist fest in der norwegischen Kultur verankert. Zusammen Kaffee trinken bringt die Leute näher und sorgt dafür, dass er jeden Tag auf den Tisch kommt.
Die Norweger mögen ihren Kaffee stark und reichlich. Am liebsten greifen sie zu Filterkaffee, der sie durch den Tag begleitet. Dass Kaffee hier so eine große Rolle spielt, hat auch mit der Geschichte zu tun: Norwegen war schon früh im Kaffeehandel aktiv, und diese Tradition lebt bis heute weiter.
9. Belgien
4.79 kg pro Kopf
Belgien kennt man vielleicht eher für Schokolade, aber auch der Kaffeekonsum kann sich sehen lassen: 4,79 Kilogramm pro Kopf. Warum trinken die Belgier so viel Kaffee?
Die Antwort liegt in ihrer anspruchsvollen Kaffeekultur. Hier legt man Wert auf Qualität und Abwechslung – vom starken Espresso bis zu cremigen Kaffeespezialitäten ist alles dabei. Außerdem ist Belgien ein Hotspot für Kaffeeveredelung, mit erstklassigen Röstereien im ganzen Land.
In den Cafés von Brüssel oder Antwerpen spielt Kaffee eine große Rolle – er ist nicht nur Genuss, sondern auch ein Stück Lebensart. Das Kaffeetrinken hat hier eine soziale Bedeutung, die den Konsum zusätzlich antreibt.
10. Deutschland
4.79 kg pro Kopf
Mit 4.79 kg Kaffee pro Kopf pro Jahr liegt Deutschland auf dem 10. Platz der größten Kaffeekonsumenten. Doch was sorgt für diese hohe Zahl?
In Deutschland ist Kaffee aus dem Alltag nicht wegzudenken. Morgens zum Frühstück oder nachmittags im Café – er ist überall dabei. Die „Kaffeepause“ ist hierzulande richtig bekannt und bringt die Leute zusammen. Sie kommt noch aus der Nachkriegszeit, als Kaffee für Wohlstand stand und ein Treffen mit anderen symbolisierte.
Inzwischen hat sich in Deutschland eine echte Kaffeekultur entwickelt – vom klassischen Filterkaffee bis zu modernen Varianten wie Latte Macchiato oder Flat White. Die Zubereitung wird immer besser, viele setzen auf hochwertige Bohnen und gute Röstungen. Dass so viel Kaffee getrunken wird, liegt auch daran, dass er leicht verfügbar ist und fast jeder eine Kaffeemaschine zu Hause hat – so gibt’s jederzeit einen richtig guten Kaffee.
Quelle: Statista, 2023
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