Geschmacksland

Grafik der Top 10 Chiliproduzenten weltweit mit Produktionsmengen der führenden Länder wie China, Mexiko und Türkei.

Top 10 Chiliproduzenten

Chili gehört heute zu den wichtigsten Gewürzpflanzen der Welt. Es verleiht Gerichten Schärfe, Tiefe und ein unverwechselbares Aroma. In vielen Küchen ist Chili nicht nur ein Gewürz, sondern Teil der Kultur: von mexikanischen Mole-Saucen über indonesische Sambals bis hin zu türkischen Pastevarianten wie Biber Salçası. Besonders die mexikanischen Chilisorten wie Ancho, Chipotle oder Guajillo prägen weltweit Trends. Sie bringen nicht nur Schärfe, sondern auch rauchige, fruchtige und süße Nuancen in moderne Gerichte wie Tacos, Bowls, BBQ-Saucen oder scharfe Pasten ein – und haben dadurch global an Bedeutung gewonnen.

1. China

17.134 Tausend Tonnen

China ist mit großem Abstand der größte Chili-Produzent der Welt.
Der Anbau konzentriert sich vor allem auf die Provinzen Sichuan, Hunan, Henan und Guizhou. Dort gehören scharfe Gerichte fest zur Esskultur. Die Region Sichuan ist weltweit bekannt für ihre Küche mit Chilis und Sichuanpfeffer, die gemeinsam das typische „Mala“-Aroma erzeugen.

Besonderheiten chinesischer Chilis:

  • meist kleine, sehr aromatische Sorten

  • intensive rote Farbe

  • oft stark getrocknet und in Pasten, Ölen oder Mischgewürzen verarbeitet

  • Grundlage für Chili-Öl, Chili-Knoblauch-Pasten und Sichuan-Hotpot

China produziert sowohl frische als auch getrocknete Chilis und exportiert sie in viele Länder Asiens.

2. Mexiko

3.681 Tausend Tonnen

Mexiko ist das Ursprungsland des Chilis und besitzt eine außergewöhnliche Sortenvielfalt. Angebaut wird in Chihuahua, Sinaloa, Zacatecas, Baja California und Puebla. Jede Region hat ihre bekannten Sorten mit eigenem Charakter.

Besonderheiten mexikanischer Chilis:

  • große Vielfalt: Ancho, Guajillo, Chipotle, Pasilla, Jalapeño, Serrano, Habanero

  • viele Sorten werden getrocknet oder geräuchert

  • reiche Aromen: süßlich, fruchtig, rauchig oder sehr scharf

  • Grundlage der mexikanischen Mole-Saucen und vieler traditioneller Gerichte

Mexikos Chilis sind weltweit im Trend wegen ihrer komplexen Aromen – nicht nur ihrer Schärfe.

3. Türkei

3.081 Tausend Tonnen

Die Türkei ist einer der wichtigsten Chili-Produzenten Europas und des Nahen Ostens. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen in Südostanatolien, besonders in Şanlıurfa, Gaziantep, Kahramanmaraş und Hatay. Das warme Klima und die langen Sommer begünstigen den Anbau.

Besonderheiten türkischer Chilis:

  • Isot-Biber / Urfa Biber: dunkel, leicht rauchig, mild-scharf

  • Pul Biber (Aleppo Pepper): aromatisch und moderat scharf

  • häufig sonnengetrocknet und zu Flocken verarbeitet

  • beliebt in vielen Mezze, Fleischgerichten und Saucen

Türkische Chilis sind bekannt für ihre tiefe Farbe und ihr ausgewogenes Aroma.

4. Indonesien

3.061 Tausend Tonnen

Indonesien ist berühmt für seine hohe Chili-Nutzung in der täglichen Küche. Der Anbau findet vor allem auf Java, Sumatra, Sulawesi und Bali statt. Das tropische Klima ermöglicht mehrere Ernten pro Jahr.

Besonderheiten indonesischer Chilis:

  • Bird’s Eye Chili (Cabi Rawit): sehr scharf und klein

  • große rote Chilis (Cabe Merah): mild bis mittel scharf

  • werden frisch zu Sambal verarbeitet

  • intensive Schärfe, aber auch fruchtige Noten

Chili ist ein fester Bestandteil der indonesischen Kultur – ohne Sambal ist kaum ein Gericht vollständig.

5. Spanien

1.389 Tausend Tonnen

Spanien ist einer der bedeutendsten Chili-Produzenten Europas. Der Anbau konzentriert sich besonders auf Extremadura, Andalusien und die Region Murcia, wo heißes, trockenes Klima ideale Bedingungen schafft. Spanien baut sowohl scharfe als auch mildere Sorten an, die in verschiedenen regionalen Küchen eine wichtige Rolle spielen.

Besonderheiten spanischer Chilis:

  • Pimentón-Chilis aus Extremadura, Grundlage für Paprikapulver (Pimentón de la Vera)

  • leichte Rauch­noten durch traditionelle Räucher­trocknung

  • große rote Sorten, die getrocknet oder zu Pasten verarbeitet werden

  • beliebt in Paella, Tapas und vielen Eintöpfen

Spanische Chilis sind bekannt für ihr rauchiges Aroma und die tiefe rote Farbe.

6. Ägypten

1.065 Tausend Tonnen

Ägypten hat in den letzten Jahren seine Chili-Produktion stark ausgebaut. Der Anbau erfolgt vor allem im Nildelta, in Fayum und in den trockenen Regionen rund um Qena und Luxor, wo Bewässerung den Anbau ermöglicht. Chilis sind dort ein wichtiges Exportprodukt.

Besonderheiten ägyptischer Chilis:

  • kräftig rot, mittlere Schärfe

  • häufig sonnengetrocknet

  • intensiv aromatisch durch heiße Tage und kühle Nächte

  • Grundlage für viele nordafrikanische Chilipasten

Ägyptische Chilis werden oft für getrocknete Produkte oder Gewürzmischungen genutzt.

7. Nigeria

773 Tausend Tonnen

Nigeria gehört zu den wichtigsten Chili-Produzenten Afrikas. Der Anbau ist vor allem in Kaduna, Kano, Sokoto, Borno und Oyo verbreitet. Das warme Klima und die große lokale Nachfrage fördern die Produktion.

Besonderheiten nigerianischer Chilis:

  • meist sehr scharf

  • kleinere, intensiv gefärbte Sorten

  • häufig frisch zu scharfen Saucen und Pasten verarbeitet

  • wesentlicher Bestandteil vieler westafrikanischer Gerichte

Chili ist in Nigeria ein Grundnahrungsmittel – kaum ein Gericht kommt ohne aus.

8. Algerien

624 Tausend Tonnen

In Algerien liegt der Fokus auf scharfen Chilis und Gewürzsorten, die vor allem in der traditionellen Küche Nordafrikas genutzt werden. Die wichtigsten Anbaugebiete sind Skikda, Annaba, Constantine und Teile von Tlemcen.

Besonderheiten algerischer Chilis:

  • aromatisch, mittlere bis kräftige Schärfe

  • häufig zu Harissa-Grundstoffen verarbeitet

  • sonnengetrocknet, starke rote Farbe

  • ideal für Couscous-Gerichte, Tajines und Eintöpfe

Algerische Chilis sind geschmacklich intensiv und werden oft zu Pasten oder Flocken verarbeitet.

9. USA

576 Tausend Tonnen

Die USA produzieren Chili vor allem in New Mexico, Kalifornien und Texas. New Mexico gilt weltweit als Zentrum für spezielle Züchtungen, die je nach Reifegrad „Green Chile“ oder „Red Chile“ heißen.

Besonderheiten US-amerikanischer Chilis:

  • Hatch Chile aus New Mexico, mild bis mittel scharf

  • Jalapeños, Cayenne und Anaheim-Chilis weit verbreitet

  • große Bedeutung für Tex-Mex und BBQ-Küche

  • oft frisch, gegrillt oder zu Chili-Pulver verarbeitet

Vor allem der Hatch Chile hat international Kultstatus wegen seines ausgewogenen, leicht rauchigen Aromas.

10. Tunesien

444 Tausend Tonnen

Tunesien ist bekannt für seine scharfe Küche und produziert vor allem Chilis für die traditionelle Paste Harissa. Anbauzentren liegen in Kairouan, Gabès, Sidi Bouzid und Nabeul. Das trockene Klima begünstigt die Produktion von aromatischen Schoten.

Besonderheiten tunesischer Chilis:

  • kräftige rote Farbe

  • mittlere bis hohe Schärfe

  • werden oft getrocknet, eingelegt oder zu Harissa verarbeitet

  • intensiv fruchtiges Aroma

Tunesiens Chilis prägen die nordafrikanische Küche und sind ein wichtiger Bestandteil vieler Würzpasten.

Quelle: FAOSTAT, 2023

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